AT-Tagebuch von Slow Down (Norbert)

Appalachian Trail 2013 und 2016

   Mai 19

Die Vorbereitung der An- und Abreise 2016

Noch 50 Tage bis zum Abflug nach Boston für mich. Pfingsten traf ich mich mit Frank und Thorsten und wir besprachen die letzten Details zum AT. Ich organisiere derzeit die An- und Abreise von jedem einzelnen von uns.

Für mich habe ich schon das erste Motel in Plymouth bei der Anreise gebucht. Von Plymouth will ich mit ein Shuttle nach Glencliff, wo ich dann am Montag den 11.7.2016 dann meine AT-Wanderung beginne. Mein erstes Outdoor-Food-Paket habe ich schon bestellt und sollte in den nächsten Tagen im Hostel ankommen.

Für Frank ist das erste Motel in Portland gebucht. Von Portland wird er mit ein Shuttle hoffentlich nach Stratton kommen, wo ich Ihn dann am 27.7.2016 treffe.

Thorsten kommt aus Florida und Ihn treffen wir dann auf dem Abol Campingplatz am 10.8 oder 11.8.2016.

Für die Rückreise ist das Hostel in Boston auch schon gebucht.

Nun hoffe ich, dass es mit den Shuttles buchen auch klappt und dann muß ich noch zwei Outdoor-Food-Pakete bestellen.


   Apr 01

Die Vorbereitung 2016

100 Tage noch bis zum Abflug am 9. Juli 2016. Ja es wird Wirklichkeit. Der Urlaub ist geplant und genehmigt. Die Vorbereitungen sind angelaufen. Meinen neuen Reisepass habe ich, ESTA Anmeldung habe ich, Flugticket habe ich. Ich werde in den White Mountains starten am 11.7.2016. Frank wird nach ca. 2 ½ Wochen in Stratton kommen und Thorsten wird uns am 11.8.2016 im Baxter State Park erwarten. Und dann hoffen wir das wir am 12.8.2016 dem Mount Katahdin besteigen können.


   Aug 17

Der Wunsch 2016

Nun habe ich mich entschlossen mir ein Wunsch zu erfüllen. Ich werde versuchen im Jahre 2016, 50 Jahre nach meiner Geburt zurück zu kehren auf den AT. Mein Wunsch ist es die White Mountains zu durchqueren und dann immer weiter bis zum Baxter State Park zu wandern und an meinem Geburtstag den Mt. Katahdin zu besteigen. Die Planungen für die 5 Wochen Urlaub laufen jetzt an.


   Jun 28

Day 77 – Wolfsville Road – 1049.9 (-127.8 vorgefahren) (+8.8) Meilen

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P1060547 Washington Monument 

P1060548 P1060550 Der letzte Uebernachtungs-Shelter

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Nun ist der Traum wirklich zu Ende gegangen, nach 1560 km Wanderung bin ich zum zweiten mal in Harpers Ferry angekommen.

Gestern bin ich mit einem Shuttle ca. 30 meilen Richtung Norden gefahren zur Wolfsville Road – Smithsburg und bin von dort in zwei tagen als SOBO (Suedwanderer) zurueckgewandert nach Harpers Ferry. Es ging zuerst etwas steinig und felsig bergauf und dann gab es eine Speedstrecke fuer Hiker, ein Highway breit, flach und sauber ausgelegt vom Nadelwald. Die Kilometer rauschten nur so unter den Fuessen weg. Auf diesem Highway kamen mir viele bekannte Hiker der letzten Wochen entgegen und ich sagte allen Goodbye und Sie wuenschten mir alle viel Glueck und hoffen auf ein Comeback meinerseits auf dem AT, das ich auch Mt Katahdin erreiche. Es war sehr schoen. ich wanderte dann am Washington Monument vorbei zum Rocky Run Shelter, ein sehr schoener neuer Shelter und mein allerletzter, wo ich das letzte mal drin schlafe. Tja dann das letzte mal mein Baerensack aufgehaengt und die Natur Wildnis genossen.

Heute ging es frueh los zu den letzten Kilometer/Meilen auf dem Appalachen Trail. Vom Shelter aus wieder eine kleine bergauf Passage und dann auf dem Highway zum Gapland Park, ein Monument vom Buergerkrieg, dann am Ed Garvey Shelter die letzte Pause gemacht, es war auch der letzte Shelter fuer mich, und dann der letzte Blick von den Weverton Klippen auf den Potomac Fluss. jetzt bergab und zur Jugendherberge zurueck. ENDE.

Das war es von „Slow Down“, Ihr seht Ihn nochmal am Samstag zum offiziellen Empfang, gebadet, gekaemmt, rasiert und fein rausgemacht. Der Norbert wird morgen nach Washington mit der Eisenbahn fahren und dort erstmal ein Einkaufsbummel machen, brauche ne neue Hose, die wanderhose rutsch staendig runter, und am Sonntag werden wir uns die Stadt ansehen, bevor es dann den Abflug gibt. Ankunft in Tegel gegen 14:15 Uhr aus Paris am Montag den 1.7.2013.


   Jun 28

23 Tag Thorsten – Gathland State Park / Knoxville

Es wird Zeit fuer den sicher nicht ganz unmelancholischen Abgesang – 20 Wandertage mit 197 erwanderten (und 108,5 gefahrenen) Meilen liegen hinter mir und auf Lagerfeuerromantik, Gluehwuermchen und das naechtliche Hinneinhorchen in den Wald werde ich wohl fuer laengere Zeit verzichten muessen…

Wir hatten ein Ziel: Harpers Ferry vor dem 28.06. zu erreichen und Norbert hatte den „Masterplan“ – dann ereilte uns Regen „in Massen“ in den ersten Tagen und die ehrliche Erkenntnis, dass alles, was mehr als 12 bis 14 Meilen Tagesstrecke bedeutet, fuer mich eher zur Qual denn zur Wanderfreude wird. Also haben wir den Masterplan den realen Rahmenbedingungen erfolgreich angepasst – ein einfacher fuer einige wohl aber eher ein zu einfacher (?) Prozess…

Ueber die Neuausrichtung innerer Werte habe ich ja schon am Beispiel von Quellwasser und dem Apfel versucht zu berichten. Das Leben mit der Natur und die Akzeptanz dessen, dass sie uns zum Handeln gezwungen hat und nicht wir auch nur im Entferntesten ihr unseren Lebensstil aufzwingen konnten, waren essentiell. Nebenbei bemerkt: mehr Respekt vor der Natur wuerde vielen um uns gut zu Gesicht stehen!

Fuer mich war es wichtig das andere, als das aus dem Fernsehen und der Weltpolitik bekannte, Amerika zu finden und es war zu finden: hilfsbereite, einfach „gestrickte“, unaufgesetzt freundliche und vor allen Dingen oekologisch angehaucht denkende Menschen, die diese einmalige Landschaft primaer um ihrer selbst Willen bewahren wollen…

Zu Fuss auf den Spuren des Buergerkriegs zu wandeln oder von selbst erklommenen Anhoehen hinab in das Shenandoahtal zu schauen ist eben doch etwas anderes als auf dem Highway oder der Scenic-route vorbeizusausen. Was moegen wohl die ersten Siedler gedacht haben, als sie die fuer sie zu eng werdende Kueste verlassend, sich mit dem Planwagen durch ein gap in den Appalachen zwaengten und diesen Anblick genossen?!? Ist nicht die eigentliche Ursache des Buergerkriegs, naemlich die Bewahrung der Einheit der Union, ein Erklaerungsmuster fuer den mir noch immer uebertrieben vorkommenden Patriotismus und Fahnenkult (eben der union jack)?!? Was einem so alles durch den Kopf geht, wenn man durch die Botanik streift…

Zu guter Letzt wurden natuerlich altbekannte Klisches bedient:

– das an der Tankstelle gekaufte Bier kam in die braune Papier- oder undurchsichtige Plastiktuete, obwohl doch schon der Sixpack einen Griff hat…

– die Harleys mit den wuestesten Anbauten (Seitenwagen oder Anhaengern) sind eben doch eher „Sofas mit 2 Raedern“ als Motorraeder (da haette Hr. Lange seine wahrste Freude gehabt…)

– liegen zwischen Motelunterkunft und angeschlosenem Restaurant mehr als gut 200 Meter Wegstrecke, faehrt der Ami mit dem Auto

– in Sachen Werbeunterbrechungen bei Fernsehserien (z. B. big baeng Theorie) sind die Amis nach wie vor unschlagbar

– Wohnmobile gegen die so manche Schrebergartenlaube mehr als nur erblasst

– und ein aktueller politischer Fingerzeig zum Abschluss der Aufzaehlung: lese gerade so einige Passagen im Buch „Liberty and Tyranny – a conservative manifesto“ von Mark R. Levin (u.a. Berater des Kabinetts von Reagan – obwohl noch jung an Jahren). Blos gut, dass unsere „pace and copy“-Spezialisten von Union und FDP sich bisher ungefaehrlicherer Quellen bedient haben! Trotzdem taete so mancher von Inklusionsgedanken getragener Sozialromantiker gut daran sich mal dem Kapitel „on the welfare state“ zu widmen (wie heisst es doch so schoen: vom (Klassen)feind lernen, heisst Siegen lernen – aber wir versuchen ja erstmal einen (nicht nur fuer hiesige Verhaeltnisse miniaturhaft anmutenden) Flughafen zu bauen).

Abschliesend nochmals herzlichen Dank allen Kommentatoren, Appern sowie Wettersimsern und auf bald!!!

 

 

 

 

 

 

 

 


   Jun 27

22 Tag Thorsten – Harpers Ferry / Knoxville (AYH)

Auf unserer letzten Etappe hatten wir mit dem Wetter endlich mal Glueck gehabt (einmal hat es erst am spaeten Nachmittag und einmal erst nachts geregnet) – dafuer war es gut warm oder zumindest am Tag des Kernstuecks des „Roller Coaster“ (9 peaks auf einer Strecke von 13 Meilen – es ging also entweder bergauf oder -ab…). Eine dementsprechend denkwuerdige Tagesetappe!
2 Bundesstaatsgrenzen haben wir ueberquert – erst nach West Virginia (WV) und dann nach Maryland (MD). In Harpers Ferry waren wir heute nur im Headquarter des ATC (Appalachian Trail Conservancy – dem Dachverband der ganzen Clubs, die die einzelnen Streckenabschnitte und Schelter betreuen) sowie zum Kaffeetrinken natuerlich mit apple pie und Eis (irgendwo muessen die notwendigen Kalorien ja herkommen…). Dort hat Norbert sein Foto im Album der „thru-hiker“ verpasst bekommen und wir haben sein letztes Paket in Empfang genommen (einiges des Inhalts werden wir dann am Sonntag nach old Germania exportieren). Kulturell widme ich mich am Freitag dem durch den Buergerkrieg bekannt gewordenen Staedchen, da ich morgen meinen letzten Wandertag absolviere (Norbert wird noch einen Tag ranhaengen – wir treffen uns dann am Freitagnachmittag hier wieder; am Samstagvormittag geht der Zug nach Washington, DC).

Montagabend waren wir im „Bears Den Hostel and Trail Center“ (eigentlich ein „must go“ fuer jeden Tourhiker – selbst gemachte (d.h. aus dem frieser in den Ofen) Pizza und ein pint Ben & Jerry’s ice cream (richtig lecker) gehoeren dort zum Pauschalpaket!!!

Es ist jetzt doch spaet geworden und ich muss ja noch „mein Raenzchen fuer morgen schnueren“ – daher gibt’s dann morgen noch einen emotionalen Nachschlag…

… das Baerenfoto gibt’s aber schon heute…

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   Jun 27

Day 75 – Harpers Ferry/Knoxville – 1020.4 (-127.8 vorgefahren) (+8.8) Meilen

Harpers Ferry ist erreicht ! ich bin die Nummer 778 der Thruhikerliste.

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Aber der reihe nach.

P1060483 P1060484 Front Royal

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P1060489 eine Nacht im Shelter, oben mein Platz 

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P1060491 Wegmarkierung

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Am Samstag ging es mit etwas Schwirigkeiten von Front Royal weiter, das Motel sagte gestern noch das sie ein SHuttle zum trail machen und am morgen sagten sie das sie es nicht machen. Also holten wir uns ein Taxi und kamen zurueck zum AT. Es ging leicht bergauf und wieder leicht bergab, der Weg war gut zu wandern und das Wetter war zwar warm, doch wir waren ja im Walde. AM Jim & Molly Denton Shelter machten wir Pause und eine junge Frau verteilte Blaubeerenkuchen als Trailmagic, lecker. Gestaerkt ging es ueber ein Berg zum Manassas Gap, hier machten wir die naechste Pause und unterhielten uns, an einer leeren Trailmagic Box, das wir noch keine Trailangel mit grillen hatten. Keine 200 meter weiter am Parkplatz dann das Wunder, die Angel schwebten hinab, junge Leute machten hier Trailmagic, grillten Burger, Hot Dogs, hatten Donats, Kekse, Kuchen, Obst und Bier und Soda. Es war eine bunte Runde und ca. 15 Hiker trafen sich hier und wir machten eine ausgiebige Pause. Dann ging es noch zum Manassas Gap Shelter hoch und hier schlugen wir unsere Zelte auf, abends kamen dann wieder die Gluehwuermchen.

Sonntag ging es dann nach einem kleinem gewitter am Morgen weiter zum Dicks Dome Shelter, ein ganz kleiner. Nach einer Pause dann auf ein guten Wanderweg kurz durch den Sky Meadows State Park zum Rod Hollow Shelter. Das Wetter war heute sehr heiss und es waren Gewitter angekuendigt, also machten wir uns heute im Shelter breit.

Montag der Tag des Roller Coaster ( es geht staendig bergauf und bergab auf 13 Meilen 14 mal), Das Wetter hielt sich, sehr heiss und trocken. Die Roller Coaster gingen gut und es war irgendwie kurzweilig, die km und die Zeit gingen so weg, haette ich mir schwerer vorgestellt, es war zwar steinig und teilweise etwas steil, aber alles machbar . Wir kamen gut ueber alle rueber und hatten ja auch ein Ansporn, das Bears Den Hostel mit dem Hiker-Spezial (Bett, Dusche, Waesche, Pizza, Soda und ein Pint Eis)!! Als wir im Hostel ankamen, kam ein gewitter, Glueck gehabt. So genossen wir dann unser Hiker Spezial.

Dienstag machten wir uns Fruestueck und gingen dann auf den Trail die letzten Berge des Roller Coaster in Angriff zu nehmen. Und dann waren ja noch die Highlights, zuerst die 1000 meilen Grenze des ATs und dann verliessen wir Virginia und waren in West Virginia dem naechsten Bundesstaat angekommen. der weg war heute ein gemuehtlicher Waldwanderweg und so kamen wir schon am Nachmittag am David Lesser Shelter an. Hier suchten wir uns ein Campplatz, waren hier gut markiert und vorbereitet, und machten uns erstmal eine heisse Schokolade. Noch ein tag bis Harpers Ferry, letztes Zelt, letzte Nacht in der Wildnis ? Wir machten nochmal ein kleines Lagerfeuer und genossen die Wildnis. Es kam noch ein Gewitter, ca. 1  Stunde dann war Ruhe und wir schliefen gut ein.

Heute am Mittwoch der grosse finale Tag. Der Weg geradewegs durch ein schoenen Wald immer nach Norden, dann ein Abstieg zum Shenandoah Fluss, ueber die Bruecke und hoch nach Hapers Ferry zum Appalachian Trail Buero. ich bin da, habe mein Foto, bin im Album der Thruhiker. Bin ich gluecklich ? ich weiss nicht, ich bin mehr trauig das jetzt alles vorbei ist und das so schnell. In der kleinen Stadt assen wir dann erstmal Apfel Pie und Eis. dann ging es ueber den Potomac Fluss in den naechsten Bundesstaat Maryland nach Knoxville zur Jugenherberge, hier sind wir bis Samstag.

Ha, kleine Zugabe ich werde morgen vom NOBO ( Nordwanderer) zum SOBO ( Suedwanderer). ich habe mir ein Shuttle besorgt, das mich ca. 30 Meilen nach Norden faehrt und werde dann in zwei Tagen wieder zurueck nach Knoxville/Harpers Ferry wandern. Thorsten wird hier warten. Gemeinsam werden wir dann Samstag nach washington fahren. Also es wird noch ein kleinen Bericht geben und noch ein paar Kilometer auf dem Konto mehr, derzeit ueber 1500 km. „Slow Down“ meldet sich nochmal.


   Jun 21

17 Tag Thorsten – Front Royal

Wie interessierte Leser bereits festgestellt haben, hatten wir uns entschlossen den SNP fuer Norbert im Wege des sog. slap packing zu durchqueren: wir hatten ein Auto gemietet, auf den Campgrounds des NP uebernachtet (weitlaeufige Anlagen – jeder Campground mit rustikaler Biertischgarnitur und Feuerstelle/Grillplatz) und ich habe Norbert immer an Parkplaetzen der Scenicroute, die den Trail kreuzen, abgesetzt bzw. eingesammelt und Tageswanderungen gemacht. Vorteil: wir waren beide nur mit Tagesrucksaecken unterwegs – er konnte Meilen schrubben und ich meine Digicam. (Olympus TG-610) an ihre Grenzen fuehren (waere natuerlich eher was fuer eine Kamera von Karins Kaliber gewesen – die unabhaengig vom Gewicht allerdings im Vorfeld bestimmt schon abgesoffen waere…). Ich hoffe aber trotzdem, dass die gemachten Bilder dann fuer sich sprechen werden – denn Worte koennen das Gesehene kaum beschreiben (mit den Baeren habert es noch…).

Grillen scheint am Rande erwaehnt neben Rasenmaehen eins der beliebtesten Hobbies der Amis zu sein.

Gestern Nacht waren wir in einem typischen Hiker-Hostel, d.h. ein ehemaliger AT-hiker hat seine Garage nebst Kellerraeumen umfunktioniert. Wir waren abends 6 – nachts kamen dann noch 2 Hiker hinzu.

Heute ist der Vorbereitungstag fuer die letzte Etappe (das uebliche Tralala – von Waesche waschen bis Einkaufen) nach Harpers Ferry. Von dort gibt’s dann den letzten Bericht aus USA…

 


   Jun 21

Day 70 – Front Royal – 965.1 (-127.8 vorgefahren) (+8.8) Meilen

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 Also als erstes, ich habe den Shenandoah Park hinter mir in 6 Tagen 170 km, und als zweites ich habe leider immer noch keinen Baeren gesehen und als drittes in einer Woche ist alles vorbei und ich bin trauig deswegen.

 Es hat geklappt wir haben ein Auto mieten koennen und so faehrt Thorsten den Park ab und macht kleinere Wanderungen, mich wirft er immer raus und sammelt mich abends wieder ein. Ich konnte mich also hier so richtig austoben. Am Samstag ging es vom Nationalpark-Eingang wo ich mich als Hiker selbst regestrieren musste bis zum Blackrock Gap. Es war schoenes Wetter zum wandern und der Weg ging wellenartig bergauf, teils steinig und teils wunderschoen durch den dichten Wald. Einige schoene Blicke waren auch auf dem Weg, unter anderem sah ich auch die Skyline oefters in den Bergen, ich kreutzte sie auch immer wieder. Die Skyline ist die Strasse die durch den Park geht. Unsere Zelte schlugen wir heute auf dem Loft Mtn Campground auf, ein Campground mit Dusche, Toilette und jeder hatte sein eigenen Platz mit Tisch und Bank und Baerenbox. Am Sonntag ging es dann zurueck per Auto zum  Blackrock Gap wo ich die naechste Etappe startete, wieder bei herrlichem Wetter. Es ging vorbei am Blackrock Hut und Loft Mtn Campground zum Pinefield Hut, hier wartete Thorsten, denn der Hut ist nur 200m von der Strasse entfernt und wir uebernachteten heute hier im Hut. Der Weg war heute teilweise sehr schmal und ueberwachsen. Im Hut trafen wir viele Hiker die wir auch in der letzten Woche immer bei uns hatten. Abends gab es dann noch ein Gewitter. Am Montag ging es vom Pinefield Hut ueber 6 Berge mit teilweise steilen und lange Abstiege bis zum Lewis Mtn Campground. Der Weg lies sich aber gut wandern, da er vom untergrund ein guter Waldweg war und auch breiter war. Am Lewis Mtn Campground holte mich Thorsten ab und wir fuhren zum Big Meadows Campground, hier bleiben wir zwei Naechte und hatten auch wieder ein schoenes Plaetzchen fuer uns. Hier waren auch viele Rehe und Gluehwuermchen auf dem Campground. Naechsten Morgen war es neblig und es ging zurueck zum Lewis Mtn Campground. Hier startete ich dann bei leichtem Regen und es ging vorbei am Big Meadows Campground bei Regen bis zum Skyland Resort. Die letzten beiden Stunden dann aber im Regenguss und leider kaum Sicht. Der Weg war am Ende auch wieder nur ein Fluss. Am hoechsten Punkt des NP holte mich Thorsten ab. Zurueck im Big Meadows Campground hoerte der regen auf. Mittwochmorgen dann auch wieder Nebel, der sich bis Mittag hielt. Heute hatte ich auch wieder manchmal ein gruenen Tunnel. Es ging heute vom Skyland vorbei am Byrds Nest Hut, Pass Mtn Hut bis nach Elkwallow. Hier gab es erstmal ein Eis und dann fuhren wir zum Mathews Arm Campground. Donnerstag dann vom Elkwallow den letzten teil des NP. Frueh war es wieder neblig und sehr hohe Luftfeuchtigkeit, so das es im Wald nieselte. Der Weg war dadurch recht feucht und rutschig. Die letzten Kilometer des Parks bis zum Hostel wanderte ich mit Snakefoot (patrick aus Sachsen) zusammen, wir unterhielten uns sehr gut und koennen es immer noch nicht fassen das wir fast 3 Monate schon hier sind und dabei ueber 1400 km hinter uns gelassen haben seit Georgia. Das Hostel ist wieder ein typisches AT-Hostel, ein Ami hat in seiner Garage plus keller ein paar Betten, Mikowelle und Kuehlschrank aufgestellt und laest Hiker uebernachten.

heute am freitag ging es dann nach Front Royal, wo wir Mittags ankamen. Und hier machen wir wieder alles wie gewohnt, duschen, waesche, essen, einkauf, essen. ab Morgen geht es dann in 5 Tagen nach Harpers Ferry, wieder gemeinsam mit schwerem Rucksack und Thorsten.


   Jun 15

Tag 10 Thorsten – Waynesboro (Quality Inn )

Nach 4 Tagen bei meist guten Wanderbedingungen sind wir heute Vormittag in Waynesboro angekommen. Mail drop bei der Post abgeholt, in diversen Supermärkte eingekauft, die Klamotten gewaschen, selbst geduscht, guten Kaffee getrunken und Abends Bier und Burger !!! Will sagen: schlecht geht’s uns nicht!
Den Wetterfeen meines Dezernats sei es gedankt: insbesondere ich habe gestern auf den letzten Kilometern im Rahmen meiner Möglichkeiten „Gas gegeben“ – daher sind wir im Schutze des Schelters dem Großteil des Gewitterregens entgangen und ich habe meine erste Nacht im Schelter verbracht – die Nacht davor haben wir wild gezeltet (schließlich waren wir auf der kleinen Lichtung zu 4 in 3 Zelten – man ist also nie allein). Auch in den Motels, auf der Strecke und natülich an den Scheltern trifft man Hiker, die sich untereinander kennen. Man wird in diesem Kreis nach entsprechender Vorstellung durch Norbert oder gegenseitiges sich bekannt machen sofort akzeptiert (den Gepflogenheiten des Tauchsports sehr ähnlich). Wie überhaupt die AT-hiker überall sehr zuvorkommend behandelt werden. Auch die Trail-angels gibt es wirklich: sie sitzen z.B. auf Parkplätzen an denen der Trail die Straße kreuzt und verteilen an Hiker Donats oder ähnliches…
Ich selbst betrachte mittlerweile einen Apfel oder gefiltertes Quellwasser mit ganz anderen Augen – was ich als ein durch diesen Urlaub gewollt gesetztes Zeichen empfinde.
Morgen geht es nun in den vielgepriesenen Shenandoah National Park – dazu dann mehr beim nächsten Mal!